SG Ajax Altglienicke II – Füchse Reinickendorf III 28:26 (15:9)

Geschrieben von Super User am . Veröffentlicht in 2.Männer

09.12.2017: Entgegen jeglicher biblischer Anweisung kamen nicht nur zwei, sondern genug Füchse in die Arche, um eine Handballmannschaft auf die Beine zu stellen. Die dritte Vertretung aus Reinickendorf stellt eine der nicht wenigen Wundertüten in unserer Liga dar. So stehen sie einerseits auf dem vorletzten Tabellenplatz und sind daher auf dem Papier eines der schwächsten Teams der Liga. Andererseits gibt es bei genauer Betrachtung ihrer letzten Spiele doch vieles, das aufhorchen lässt: Mit nur einer respektive zwei Toren Differenz bei FES und Neukölln verloren und 35 Tore in Rehberge geworfen (ein Spiel, das sie dennoch verloren, weil sie 40 Tore zugelassen hatten). Verdammt, also kam wieder die gleiche Leier von Kapitän ;) und Trainer: den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen, das Spiel mit Konzentration angehen und von Beginn an dagegenhalten!

Gesagt, getan: ein 3:0-Lauf eröffnete die Partie. Wir nahmen den Gegner nicht auf die leichte bla bla bla…. Es funktionierte. Im Laufe der ersten Hälfte konnten wir uns immer weiter absetzen. Dabei machte insbesondere Atze ein Hammerspiel, war immer wieder mit verblüffend einfachen Toren und tollen Anspielen an den Kreis erfolgreich. Am Ende standen 9 Tore für ihn zu Buche. Der Halbzeitstand von 15:9 war eigentlich schmeichelhaft für den Gegner, schließlich hatten wir (wieder mal) reihenweise Chancen liegengelassen. Aber dank einer stabilen und hellwachen Abwehr mussten sich die Füchse jedes Tor hart erarbeiten.

Natürlich war das Spiel noch nicht gegessen. Und vielleicht waren wir uns des Sieges einfach schon zu sicher oder die gegnerischen Spieler hatten eine wahrhaft inspirierende Halbzeitansprache genossen aber kurz nach der Pause (beim Stand von 19:12) begann, was sich am besten als das „Stefan-Schücke-Schaulaufen“ bezeichnen lässt… mit sieben Ajax-Spielern als Zuschauer direkt am Geschehen. Hatte der Mann mit der Nummer 83 in der ersten Halbzeit gefühlt kein einziges Mal aufs Tor geworfen, wirkte er jetzt wie von der Leine gelassen. Manchmal warf er selbst mit gutem Auge durch entstandene Lücken oder setzte, wenn das nicht ging, seinen Kreisläufer hervorragend in Szene, der mich dann auch mit viel Übersicht reihenweise verlud. Und wir wirkten (und waren) machtlos. Weder hinderten wir den oder die Schützen am Wurf, noch unterbanden wir das Kreisanspiel. Die Folge: für jedes Tor, das wir warfen, machten die Füchse zwei. Über die Stationen 20:14, 22:18, 24:22 kamen sie immer näher heran. Parallelen zum Spiel gegen die SG GM/BTSV 1850 taten sich auf. Auch da hatten wir sicher geführt, und das Spiel noch aus der Hand gegeben. Aber diesmal behielten wir die Nerven, auch wenn der Rückstand von ehemals sieben Toren auf lediglich eines geschrumpft war (27:26). Im letzten Angriff verhinderten wir den Gegentreffer, und konnten im Gegenzug noch selber punkten. Endstand 28:26!

Erstmal die Kritik: Wieder einmal machten wir ein sicher geglaubtes Spiel noch spannend, wieder einmal gelang es einem guten Spieler, uns in der Abwehr zu düpieren. Wir lassen allgemein noch zu viele Tore zu, auch wenn die Abwehr, wie diesmal in der ersten Halbzeit, schon unglaublich viel sicherer steht als zu Beginn der Saison. 

Jetzt das Positive: Wir haben uns von einem stärker werdenden Gegner nicht einschüchtern lassen, und haben bis zum Schluss gekämpft. Noch vor einigen Monaten hätten wir dieses Match verloren! Dabei war das zu keiner Zeit ein wirklich leichtes Spiel. Das spiegelte sich dann auch in den Stimmen unserer Spieler nach der Partie wider. Das am häufigsten genannte Wort, wenn es darum ging, die Füchse zu beschreiben, war „unangenehm“ (das zumindest sollte Musik in den Ohren eines Trainers sein). 
Und wieder einmal durfte sich fast jeder in die Torschützenliste eintragen; ein Zeichen einer immer besser eingespielten und eingestellten Mannschaft. Ein gutes erstes Spiel bei den Männern auch von Julian (Fun Fact: es ist das erste Mal für wohl die meisten von uns, in einer Männermannschaft mit einem Spieler zu spielen, der in diesem Jahrtausend geboren ist; oh mein Gott, ich werde alt!). Den Angriff gut dirigiert, selber zwei Tore gemacht… ein klasse Einstand!

Und erneut ein Dank an die Fans: Es werden von Mal zu Mal mehr Freunde und Bekannte und auch Spieler der anderen Mannschaften, die vor und nach ihren eigenen Spielen in der Halle sind, um uns anzufeuern. Sehr schön!

 

Micha