Vereinsgeschichte
Aus der 130-jährigen Vereinsgeschichte
MTV Cöpenick 1879 e.V.
1879 wird am 13.Juni mit der Gründung eines reinen Männerturnvereins, dem MTV Cöpenick 1879 e.V., der Grundstein für den heutigen Köpenicker Sportverein Ajax e.V. gelegt.
Erster Vorsitzender ist der Sportkamerad Hermann Werth.
1881 tritt der MTV der Deutschen Turnerschaft bei und wird zwei Jahre später dem Südbarnimer Gau angegliedert.
1890 siedelt der Verein im Mai von der bisherigen Turnstätte in der Seminarübungsschule Cöpenick in die neue Turnhalle der Schule in der Amtsstraße über.
1899 wird nach 10-jähriger Domäne der Männer am 31.Mai die erste Turnriege für Damen im Verein gegründet.
1904 gibt sich der Verein die erste Satzung
1905 erscheint am 1.April das erste Vereinsnachrichtenblatt
1909 werden je eine Senioren- und Schülersparte gebildet.
Für die fröhlichen Anlässe wird im Jahre:
1910 eine Gesangsabteilung ins Leben gerufen.
1911 folgt der Aufbau einer Sparte Fußball und
1912 in der Sparte Turnen eine Schülerinnengruppe.
1918 wird in der Köpenicker Vorstadt mit dem TSV Uhlenhorst ein weiterer Turnverein gegründet.
1926 besteht der MTV Cöpenick im Turnen bereits aus 2 Herren-, 2 Damen-, 1 Jugend-, 1 Schülerinnen- und 1 Schülergruppe. Darüber hinaus gibt es eine Schwimmsportgruppe.
1927 wird am 8.Mai für die im 1. Weltkrieg gefallenen Vereinsmitglieder auf dem Sportplatz Spindlersfeld ein Gedenkstein eingeweiht.
Turnsportverein Uhlenhorst e.V.
1930 heißt der 1. Vorsitzende Max Heber, der dann 1932 von Alfred Theophil abgelöst wird.
1930 hat der Verein bereits 224 Mitglieder.
Verein für Leibesübungen Cöpenick
1926 am 8.Februar wird der VfL Cöpenick als Mitglied des Deutschen Turnerbundes gegründet. Erster Vorsitzender ist der Sportkamerad Friedrich Koch und Stellvertreter der Sportkamerad Paul Matthes.
Bis 1930 steigt die Zahl der Mitglieder auf 180.
1933 schließen sich am 16.September diese drei Köpenicker Sportvereine, der Männerturnverein Cöpenick 1879 e.V., der Turnsportverein Uhlenhorst e.V. und der Verein für Leibesübungen Cöpenick zur Turnerschaft Köpenick 1879 e.V. zusammen.
Erster Vorsitzender des neuen Vereins wird der Sportkamerad Friedrich Koch, bisheriger Vorsitzender des VfL Cöpenick.
Die Satzung wird im Laufe der Zeit mehrfach verändert und am 25.Mai 1940 neu gefasst.
Letzter Vereinsführer ist bis zum Verbot aller Sportvereine 1945 der Sportkamerad Georg Friedemann, sein Stellvertreter Alfred Theophil.
In einem erhalten gebliebenen Zeitungsbericht vom 14. September 1937 über eine Handballrundenspiel der Männer der Turnerschaft Köpenick gegen den TSV Köpenick auf dem Sportplatz in der Wendenschloßstraße – das 7:7 endete – werden Aktive genannt, von denen der überwiegende Teil – und auch später ihre Söhne – in den Reiehen der SG Ajax Köpenick spielen, wie Wilhelm Wegner, Fritz Seidler, Erich Görsdorf, Georg Lefevre, Otto Schütze und Max Paul.
1945 erlässt der Alliierte Kontrollart ein Verbot und die Auflösung aller bestehenden Vereine in Deutschland. Doch bereits im Juni suchen ehemalige Sportkameraden der Turnerschaft Köpenick 1879 e.V. und des Berliner Turnvereins von 1850 – wie Georg Lefevre, Günter Begoll, Max Schwarz und Karl Wittschus – Sportkontakte zur Bildung einer kommunalen Sportgruppe Köpenick. So wird am 10.Juni die Sportgruppe Köpenick-Süd gebildet, mit den Sparten Handball und Turnen. Vorsitzender wird der Sportkamerad Karl Wittschus.
Der Alliierte Kontrollrat stimmt später wieder der Bildung von Vereinen zu. Für die Spiel- und Startberechtigungen in den Sportgruppen gibt es dazu aber strenge Richtlinien von Hauptsportamt beim Magistrat von Groß-Berlin.
1949 wird auf Beschluss der Mitglieder seitens des Vorstandes am 14.Februar an den Deutschen Sportbund der Antrag gestellt, aus der Sportgruppe Köpenick-Süd den rechtsfähigen Verein, den SV AJAX Köpenick 1879, zu bilden. Initiator ist auch hier der Sportkamerad Karl Wittschus. Am 15.Juni erfolgt die daraufhin die Bestätigung, aber als Sportgemeinschaft AJAX Köpenick mit den Sparten Turnen und Handball.
Der Name „AJAX“ stammt aus der Verbindung mit dem renommierten Handballverein Ajax Kopenhagen, die der Sportkamerad Karl Wittschus während der Olympischen Spiele 1936 in Berlin, wo er als internationaler Handballschiedsrichter eingesetzt war, knüpfte.
Übrigens ist die Sportart Handball, zuerst als Torball bezeichnet, in Deutschland entstanden. 1917 finden erste Rundenspiele für Frauen statt, die Männer folgen 1920 nach. 1932 spielen unter der Schirmherrschaft des Berliner Turnrates bereits 77 Vereine mit 13000 Handballern. Der Sportkamerad Karl Wittschus wirkt im Hauptausschuss dieses Turnrates als Gauspielwart an der Entwicklung dieser Sportart mit.
Als neue Sparte schließt sich dem Verein die 1946 gebildete kommunale Sportgruppe Rhönrad unter der Leitung der Sportkameradin Margarete Anders an. Erster Vorsitzender der SG wird der Sportkamerad Georg Lefevre. Entscheidend wird die Entwicklung der Sportgemeinschaft, die im Berliner Maßstab immer wieder für ihre hervorragende Jugendarbeit ausgezeichnet wurde, durch die langjährigen Vorsitzenden Heinz Klemer und Günter Begoll bestimmt, der auch die Anfänge als Betriebssportgemeinschaft maßgeblich beeinflusst hat.
1889 gründen am 31.Juni drei begeisterte Köpenicker Schwimmer parallel zu dieser Entwicklung den Schwimm-Club „Neptun“ Spindlersfeld 1889 Cöpenick in einer Kastenbadeanstalt an der Spree, streng abgeteilt nach Männlein und Weiblein. Neben Schwimmen und Wasserball werden auch Schwimmausbildungen und Rettungsschwimmen organisiert.
Höhepunkt aber ist ab 1913 ein Langstreckenschwimmen, das spätere „Quer durch Köpenick“, das vom langjährigen Vereinsvorsitzenden, dem Restaurateur Bernhard Stephan eingeführt, vom Teltowkanal 2500m die Dahme abwärts bis nach Spindlersfeld führte. Oft nehmen mehr als 100 Schwimmer an diesem Rennen teil, dem ältesten „Quer durch Städteschwimmen“ in Deutschland.
Noch 1938 werden die Sportkameraden Bernhard Stephan gem. den letzten Eintragungen beim Amtsgericht als Vereinsführer und Herbert Fiensch als sein Stellvertreter geführt.
1945 wird unter der Leitung des Sportkameraden Albert Gerhard die kommunale Schwimmgruppe Köpenick gegründet und ein Jahr später auch wieder das Langstreckenrennen „Quer durch Köpenick“ durchgeführt, wenn auch kürzer und mit veränderter Streckenführung.
1949 begeht der Schwimmsport in Köpenick am 31.Juli sein 60-jähriges Jubiläum, verbunden mit 35 Jahre Köpenicker Langstreckenschwimmen vom Bootshaus Generalshof zum Flussbad Köpenick, in der Gartenstraße.
Im Zuge der Möglichkeit, wieder rechtsfähige Vereine zu bilden, erfolgt noch im gleichen Jahr die Änderung des Vereinsnamens in Sportgemeinschaft Neptun.
1951 erfolgt aufgrund der politischen Entwicklung in der demokratischen Sportbewegung der DDR eine Zentralisierung dr Sportorganisationen, in deren Ergebnis am 27.Januar sich die beiden Vereine SG Ajax und SG Neptun zur Sportgemeinschaft AJAX Neptun Köpenick zusammenschließen. Der vorgesehene Name „Sportvereinigung“ wurde vom übergeordneten Köpenicker Sportausschuss nicht genehmigt.
Der Verein besteht jetzt aus den Sparten Handball, Schwimmen, Rhönrad, Turnen/Leichtathletik und Tischtennis. Erster Vorsitzender wird der Sportkamerad Fritz Knußmann, bisheriger Leider der SG Neptun.
1952 kommt ab 5.März durch Beitritt der zwei Männermannschaften des „Kegelclubs Köpenicker Altstadt“ – eine Kegelgruppe für Frauen wurde erst am 24.Oktober gebildet – eine weitere Sparte hinzu, die in den ersten Jahren nur unter schwierigen Bedingungen trainieren konnten. Aus dieser Zeit wird berichtet, dass die Sportler Kohlen von zuhause mitbringen, um den Ofen auf der Kegelbahn heizen zu können.
1955 wird am 15.Januar das „1.DDR-offende Schwimmfest der Altersklassen“ in Köpenick aus der Taufe gehoben, ein Altersschwimmen um Medaillen und Pokale im Stadtbad Lichtenberg das bis heute jährlich stattfindet und zu Beginn des Jahres 2004 sein 50-jähriges Jubiläum feiern kann.
1956 verlassen die Leistungsschwimmer en Verein und gehen geschlossen zur BSG Turbine Gaswerke Berlin, worauf im folgenden Jahr die Sparte Schwimmen bei der SG Ajax Neptun aufgelöst, der Vereinsname aber beibehalten wird.
1949 wird am 6.Oktober von 30 Sportkameraden in Köpenick die Betriebssportgemeinschaft Turbine Gaswerke Berlin mit den Sektionen Fußball und Tennis/Tischtennis gegründet, eine neue Form von Sportvereinen in der DDR, bei der der Funktionskörper hauptamtlich von sog. Trägerbetrieben finanziert wird. Es ist der Verein, der später die zweite Säule für den Köpenicker Sportverein Ajax e.V. bilden wird.
Vorläufer dieser BSG war die „Vereinigung der Berliner Gaswerke“. Erster Vorsitzender ist der Sportkamerad Georg Reiche. Ihm folgt ab 1959 der Sportkamerad Heinz Pollmer.
1951 tritt die Radsportdirektion der SG Nordring geschlossen der BSG Turbine Gaswerke bei.
1952 kommen die Sektionen Handball und eigenständig Tischtennis hinzu
1953 wird die Sektion Kegeln gegründet.
1955 erfolgt die nächste Erweiterung mit Sportschwimmen, eine Sektion, die sich später mit Wasserball als Leistungsstützpunkt in Berlin zur größten und bedeutendsten und auch erfolgreichsten Abteilung des Vereins entwickelt und die ihren Ursprung auf den 1889 gegründeten Sportclub „Neptun Spindlersfeld“ zurückführt.
1958 wird die seit einem Jahr bestehende Sektion Kanu vom VEB Zentralwerkstätten Stahl- und Maschinenbau übernommen, einschließlich der Nutzung des Bootshauses durch die BSG Turbine Gaswerke Erkner.
1974 erfolgt der Aufbau der Abteilung Gymnastik als Breitensport für Frauen.
1975 übertrifft die Mitgliederzahl erstmals die Zahl 1000. Im Zeitraum von 977 bis 1980 werden 23 DDR-Meistertitel, 1 DDR-Vizemeister und 18 Berliner Meistertitel errungen.
1980 bestehen 9 Abteilungen und eine Allgemeine Sportgruppe.
1990 kommt die Abteilung Triathlon hinzu.
1994 erfolgt durch die Übernahme vom SV Kabelwerk Oberspree die Bildung der jüngsten Abteilung Wandern.
Eine der herausragendsten Persönlichkeiten in der BSG Turbine Gaswerke, die langjährig wie keine andere das Profil und die Entwicklung des Vereins bestimmte, ist der Sportkamerad Helmut Riedel, der seit 1954 Mitglied und die Funktion des 1.Vorsotzendn ab 1971 bis zu seinem unerwarteten Ableben im Jahre 2003 ausübt und in diesen Jahren die BSG Turbine Gaswerke zu ihren größten Erfolgen führt.
Auch die Sportgemeinschaft Ajax Neptun Köpenick muss der sportpolitischen Entwicklung in der DDR ihren Tribut zollen und Überlegungen für die Umwandlung in eine Betriebssportgemeinschaft anstellen, da sich für einen rein privaten Verein die Existenzbedingungen immer schwieriger gestalteten.
1968 erfolgten erste Beziehungen zum „Institut für Nachrichtentechnik“, die in einem Patenschaftsvertrag münden und die Betreuung und Unterstützung des Betriebssportes durch den Verein bei finanziellen Zuschüssen durch das Institut zum Inhalt haben.
1972 muss die Sektion Rhönrad, eine der sportlich erfolgreichsten des Vereins, aufgrund mangelnder Trainingsbedingungen aufgelöst werden. Trotz vier Jahre Kampf gegen die Bürokratie der übergeordneten Planungs- und Bilanzorgane des Stadtbezirks, bis hin zu Eingaben an das ZK der SED, gelang es nicht, Bilanzteile für eine neue Rhönraddiele, und damit normale Trainingsbedingungen zu realisieren.
1977 erfolgt unter der Leitung des Vorsitzenden Günter Begoll für den Verein, als einen der letzen privaten Sportgemeinschaften in Berlin, unter dem Trägerbetrieb Institut für Nachrichtentechnik zum 1.Januar die Umbenennung in Betriebssportgemeinschaft AJAX Köpenick.
Mit der Bildung der BSG wird auch das Gründungsjahr 1879 und die direkte Fortführung der Tradition der Turnerschaft Köpenick e.V. bestätigt. Damit gehört der Verein zu den ältesten in Berlin. Durch die Einbeziehung von Mitgliedern aus dem Trägerbetrieb besitzt der der Verein jetzt vier Sektionen und vier Sportgruppen. Der Mitgliederstand übersteigt erstmals die Zahl 500.
1979 wird unter der Losung „30 Jahre AJAX – 30 Jahre DDR – 100 Jahre Köpenicker Arbeitersport“ das 100-jährige Bestehen des organisierten Sportes im Stadtbezirk Berlin Köpenick gefeiert.
1987 übernimmt der langjährige Leiter der Sektion Handball, Sportkamerad Wolfgang Fischer die Funktion des 1.Vorsitzenden des Vereins und führt ihn bis zu der von ihm maßgeblich vorangetriebenen Vereinigung mit dem Köpenicker Sportverein. In der neuen Leitung des Sportvereins wird er zum 1.Stellvertreter des Vorsitzenden gewählt und führt heute, seit dem viel zu frühen Ableben unseres geschätzten Sportkameraden Helmut Riedel, als amtierender Vorsitzender wieder die Vereinsgeschicke.
Die wirtschaftlichen Strukturveränderungen in der Volkswirtschaft der DDR sind in den 80er Jahren durch die Bildung von Kombinaten gekennzeichnet, die auch zu Änderungen bei den Sportvereinen führen.
1983 wird deshalb aus BSG Turbine Gaswerke Berlin die BSG Turbine Energiekombinat Berlin Köpenick. Nach der Wende und der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten gibt es in der Sportpolitik wieder einschneidende Veränderungen im Vereinswesen, insbesondere für die neuen Bundesländer. Es gibt jetzt wieder den Status des „eingetragenen Vereins“ mit eingetragener Vereinsnummer, amtlichen Eintrag in das Vereinsregister beim Amtsgericht und der Bestätigung der Gemeinnützigkeit für Körperschaften durch das Finanzamt und natürlich wieder mit neuen Vereinsbezeichnungen.
1990 ist das Jahr der Vereinigungen der Sportverbänder aus Ost und West, z.B. die Vereinigung der beim Handball zum Handballverband Berlin am 10.November und die der Kegler, die aber in drei verbänden bestehen bleiben, dem Berliner Verein der Sportkegler, dem Verein der Kegler von Spandau und dem Verein Berliner Sportkegler. „AJAX“ darf nun endlich auch das Gründungsjahr 1879 im Namen führen und führt ab 1992, genauer ab dem 8.Mai, die Bezeichnung Sportverein Ajax Köpenick 1879 e.V.
1995 entstehen in den Leitungen der Handballabteilungen des Köpenicker Sportvereins e.V. und des SV Ajax Köpenick 1879 e.V., bereits Ideen zur Bildung eines Großvereins im Stadtbezirk. In beiden Vereinen wird dieser Gedanke diskutiert und auch vom Bezirksamt, vom Stadtrat für Kultur, Sport und Bildung eine Fusion begrüßt. Wenn auch nicht alle Meinungen in diese Richtung gehen, tendiert der überwiegende Teil der Mitglieder für einen Zusammenschluss.
1996 wird auf der Mitgliederversammlung am 30.Mai der Zusammenschluss mit dem Köpenicker Sportverein e.V. mit großer Mehrheit beschlossen.
1998 findet am 14.April die 336. und damit letzte Vorstandssitzung des Vereins statt.
Während aus der BSG Turbine EKB Köpenick am 6.Januar 1993 zuerst durch Strukturanpassungen bei der GASAG der Köpenicker Sportverein Erdgas Berlin wird, erfolgt nach nur drei Monaten 1993 am 5.März, eine nochmalige Namensänderung in nunmehr Köpenicker Sportverein e.V. bestehend aus den 9 Abteilungen Fußball, Tischtennis, Handball, Tennis, Kegeln, Schwimmen, Kanu, Gymnastik, Triathlon und drei Freizeitsportgruppen.
1996 entscheiden sich am 19.April die Mitglieder in einem Beschluss für den Zusammenschluss beider Vereine. Bevor es dazu kommt, bilden beide Handballabteilungen bereits die Handballspielgemeinschaft KSV/AJAX.
1996 wird dann am 13.Mai von beiden Vereinen die Verschmelzung beschlossen und der Name Köpenicker Sportverein Ajax e.V. einschließlich der Satzung zum 1.Januar 1997 vom Amtsgericht Charlottenburg bestätigt. In diesem, einem der größten und ältesten Sportvereine im Stadtbezirk Treptow-Köpenick, betätigen sich unter der bewährten Leitung unseres Sportkameraden Helmut Riedel, als Vorsitzenden, bis zu 1250 Mitglieder in 11 Abteilungen und 20 Sportgruppen, letztere überwiegend als Freizeit- und Erholungssport.
Neben der sportlichen Betätigung sind organisierte Fahrten von den Abteilungen zu Turnieren befreundeter Vereine im In- und Ausland, Weihnachtsferien, Saisonabschlussveranstaltungen und der seit Jahrzenten durchgeführte traditionelle Herbstball die Höhepunkte im Vereinsleben zur Festigung der Kameradschaft und des Zusammengehörigkeitsgefühls.
Aus der Abteilung Handball
Handball hat eine der ältesten und mitgliederstärksten Abteilungen im Berliner Maßstab. Nachweislich sind Handballrundenspiele der Männer im damaligen Havelgau durch den MTV Cöpenick und im Spreegau durch den TSV Uhlenhorst vor dem Jahre 1929 bekannt.
1949 kommt die Frauenmannschaft bei der 1. und einzigen Gesamtberliner Meisterschaft durch ein 2:3 gegen die Reinickendorfer Füchse leider nicht über die Vorrunde hinaus. In den späteren Jahren werden größere Erfolge erreicht.
Großfeldhallenhandball
1956 Berliner Meister – Senioren
1963 und 1965 Berliner Meister – weibliche Jugend
1963 3.Platz der DDR-Meisterschaft – weibliche Jugend
Hallenhandball
1953 bis 1958 und 1976 Berliner Meister – Senioren
1955 Berliner Vizemeister – Männer
Der Gewinn dieser Vizemeisterschaft am 8.Januar 1955 gegen den uns an Wurfkraft und Athletik überlegenen Zentralen Armeesportclub ZSK Vorwärts Berlin, der in der damaligen Werner-Seelenbinder-Sporthalle vor 4000 Zuschauern verdient mit 22:15 Toren gewinnt, ist ohne Zweifel der Höhepunkt bei den Männern.
Die Fachzeitschrift, das „Deutsche Sport Echo“ vom 10.01.1955 fand zu diesem Spiel die Schlagzeile „Wucht triumphierte über Eleganz“.
In unseren Reihen stehen neben dem wohl besten Spieler unseres Vereins, Peter Schwensow, die Sportkameraden Reinhardt Tanke als Torwart sowie Wolfgang Fischer, Gerd Fisch, Horst Topel, Wolfgang Foreiter, Günter Schönhard, Dieter Schwensow, Klaus Koppenahgen und Dieter Bachmann, die unsere Mannschaft souverän in diese Endspiel brachten.
Dann folgen:
1957, 1963, 1965 Berliner Meiser – weibliche Jugend
1960 bis 1963 Berliner Meister – Schülerinnen
1976 und 1985 Berliner Meister – Frauen
1976 Aufstieg der Frauen in die DDR-Liga
2000 Berliner Vizemeister der Seniorinnen
Diese Erfolge über einen Zeitraum von 50 Jahren wurden nur möglich durch eine intakte und kontinuierliche Leitungstätigkeit unter der langjährigen Führung der Abteilungsleiter Karl Wittschus ab 1949, Herbert Suter ab 1959 und Wolfgang Fischer ab 1968.
Immer wieder ist die hervorragende Nachwuchsarbeit herauszustellen, an der viele ehrenamtliche Vereinsmitglieder ihren Anteil haben, wodurch bis zu 42 Mannschaften, im Jahre 1983, am Wettspielbetrieb teilnehmen.
Stellvertretend als kleine Auswahl sollen hier die Sportkameraden „Ocki“ Lefevre, Heinz Nolde, Wilhelm Weidemann, Joachim Mann, Joachim Baade und nicht zuletzt Klaus Baltruschat genannt werden, die sich oft über Jahrzehnte als Übungsleiter zur Verfügung stellten, sowie Trainer, Kurt Lauckner vom TSC Berlin oder Ex-Nationalspieler Rudi Kosche vom SC Dynamo Berlin.
Neben dem Wettspielbetrieb ist das Vereinsleben gekennzeichnet von Teilnahmen an vielen nationalen und internationalen Vergleichskämpfen. Die gemeinsamen Fahrten in die CSSR und die VR Polen waren die Höhepunkte, trugen sie doch wesentlich zum Kameradschaftsgeist und zur Verbundenheit zu anderen Sportlern bei.
Unvergesslich ist allen Beteiligten noch das Turnier in Brasov, in Rumänien, nachdem unsere Frauenmannschaft in die DDR-Liga aufgestiegen war. Im nationalen Rahmen ist die Sportfreundschaft mit der BSG Motor Finsterwalde-Süd hervorzuheben, die jahrzehntelang mit vielen Vergleichskämpfen und anschließenden gesellige Veranstaltungen, gepflegt wurde.
Auch die 1952 bei der BSG Turbine Gaswerke gegründete Sektion Handball gehört zu den bedeutenden Abteilungen des Vereins. Erster Abteilungsleiter ist der Sportkamerad Otto Knirsch. Bis 1961 sind 1 Frauen- und 2 Männermannschaften auf dem Großfeld und in der Hale im Spielbetrieb, die Mitgliederzahl schwangt zwischen 40 und 50. Nach 1962 steigen die Männer in die Bezirksliga auf und frei Jugend- und eine Seniorenmannschaft kommen hinzu.
Auch hier leisten viele ehrenamtliche Übungsleiter, unter ihnen Manfred Herzberg, Heinz Nolde, Norbert, Kulick, Andreas Willnat eine hervorragende Arbeit. Der Mitgliederstand steigt bis auf 65 Spielerinnen und Spieler. Die männliche Jugend wird in dieser Zeit 2x Berliner Meister. Als Abteilungsleiter wirken bis 1989 die Sportkameraden Helmut Riedel, Alfred Worin, Horst Rothenburg und Hein z Krämer. Nach der Wende spielen die Männer in der Oberliga Berlin und schaffen 2x die Endspielteilnahme um den Landespokal des Handballverbandes Berlin. Besonders in der Spielserie 1991/92 waren die Spieler um Torhüter Rainer Bache, Stefan Lingk, Jörg Riedel, Andreas Willnat und Ulf Hein die Pokalüberraschung, schlugen sie doch, als einzige seit der dritten Runde noch im Rennen befindliche Ost-Berliner Mannschaft, die favorisierte Sieben von Zehlendorf 88 nach zweimaliger Verlängerung 25:22, um erst im Endspiel gegen den Berliner Meister TSV Tempelhof/Mariendorf zu unterliegen.
Diese guten Platzierungen ergaben damit auch die Teilnahmeberechtigung an der Pokalmeisterschaft 1992/93 des Norddeutschen Handballverbandes (NOHV) und am Pokal, 1. Hauptrunde des Deutschen Handball-Bundes (DHB). Obwohl die Spiel beim TSV Ellerbeck (Regionalliga) im NOHV-Pokal und beim TuS Nettelstedt (2.Bundesliga) im DHB-Pokal nicht gewonnen wurden, war die Teilnahme ein Riesenerfolg und für alle Teilnehmer ein bleibendes Erlebnis.
Peter Hein, der letzte Leiter der Abteilung Handball beim Köpenicker Sportverein e.V. vor der Fusionierung beider Vereine hat maßgeblichen Anteil am Zustandekommen der Handballspielgemeinschaft im Jahre 1995 mit dem SV Ajax Köpenick 1879.
1997 nach der Gründung des Köpenicker Sportverein Ajax e.V., die konsequent und richtungsweisend für die sportliche Entwicklung im Stadtbezirk Köpenick ist, erreicht die Abteilung Handball einen Mitgliederstand von ca. 320, die Frauen und die Männer spielen in der höchsten Spielklasse von Berlin, der Oberliga, später Landesliga. Im Nachwuchsbereich sind alle Altersklassen, sowohl im weiblichen als auch im männlichen Bereich, mit mindestens einer Mannschaft besetzt. Aktueller Abteilungsleiter, nach Sportkamerad Bernd-Uwe Baltruschat seit Mai 2008, ist Wolf Meyer-Hagen.
2009 Im Juni fand das Jubiläumsjugendturnier zur 130-jährigen Vereinsgeschichte statt, rund 40 Jungen- und Mädchen-Mannschaften von den Minis bis hin zur A-Jugend, kämpften um die begehrten Pokale.
2009 August - Jubiläumsturnier der Frauen und Männer zur 130-jährigen Vereinsgeschichte.