2.Männer

Trainer: Steffen Seeber

Co-Trainer: Thomas Schröder

Trainingszeiten:

Di: 20:00-22:00 Uhr Ajax-Arena

Do: 20:00-22:00 Uhr Ajax-Arena

Totgeglaubte leben länger

Geschrieben von Michael Eggerdinger am . Veröffentlicht in 2.Männer

Was haben  „I'd Do Anything for Love“, der Superbowl LI und unser Spiel gegen SCC II gemeinsam? Genau, das waren geile Comebacks!

Samstag der 23.09., das zweite Saisonspiel stand an. Auf der Gastgebermannschaft stand "SCC II", aber da weiß man ja auch immer nicht, was drin ist. Letzte Saison war deren Erste quasi an uns vorbei in die Landesliga aufgestiegen, die Zwote hatte sich in der Parallelstaffel der Stadtliga auch sehr passabel geschlagen, und eine Dritte gibt’s da ja auch noch, also Wundertüte (blablabla, irgendwann belegt mich Hendrik tatsächlich mit Strafen für Phrasendrescherei). Die beiden ersten Saisonspiele hatte SCC II souverän gewonnen (35:21 gegen PSV), bzw. knapp verloren (34:35 bei Siemensstadt). Jeweils 35 geworfene Tore, man sieht sogleich: in der Abwehr würde dieses Spiel gewonnen (oder verloren) werden.

Kurz nach 16 Uhr hatten sich alle Mannschaftsteile durch das marathonbedingt schwer passierbare Berlin ins ferne Charlottenburgistan gekämpft (und nein, es gibt da keine Befreiung von der Strafe für’s Zuspätkommen, das Sparschwein sagt danke!). Dass trotz unseres Aufrufs im letzten Spielbericht kaum (sprich: zweieinhalb) Zuschauer gekommen waren, schreibe ich jetzt einfach mal den umfangreichen Straßensperrungen zu 😊. Kurzes Rumschlagen mit Hallentechnik, Schiedsrichter war da (immer gut!), Erwärmung, los geht’s!

Hatte ich „Abwehr“ gesagt? Gar nicht so einfach gegen wirklich schnelle und wendige Charlottenburger. Wir waren oft einen Schritt zu spät dran, kassierten schnell ein paar dumme Tore und ebensolche Zeitstrafen, konnten das aber vorne wenigstens halbwegs kompensieren. Nach 7 Minuten waren schon 10 Tore gefallen (5:5), und sowohl Kupi als auch Julien hatten jeweils zweiminütigen Zwangsurlaub bekommen. Die ganze erste Hälfte war in jeder Hinsicht eine ziemliche Schlacht, mit hochkochenden Emotionen und reichlich Diskussionsbedarf in jegliche Richtung. Unsere Bilanz dieser 30 Minuten: 16 Tore geworfen, 16 kassiert, sechs(!) Zeitstrafen und zwei Strafwürfe gegen uns. Wir waren mit dem Unentschieden im Grunde noch recht gut bedient.

Was war also für Halbzeit zwei geplant? Schneller verschieben, sauberer verteidigen, weniger Strafen kassieren (mehr wäre auch kaum drin gewesen), und den Ball laufen lassen. Klappt auch erstmal total gut… nicht. Minute 34: vier Tore zugelassen (davon wieder ein 7m), eine strafkistenwürdige Zeitstrafe, und drei Tore Rückstand (20:17). Und das berühmte Momentum war zu diesem Zeitpunkt so gar nicht auf unserer Seite. Was aber dann passierte, gibt auch externen Beobachtern weiterhin Rätsel auf. Plötzlich machten wir ausnahmsweise mal in Ansätzen das, was wir uns vorgenommen hatten, sowohl vorne als auch hinten! Die Folge: Aufholjagd! Nach weiteren drei Minuten stand es 20:20, und beim 21:25 waren wir erstmals vier Tore vorne. Zwar ließen wir SCC II nochmal ein bisschen herankommen, aber das Tor zum 23:25 in der 46. Minute war deren letztes Tor aus dem Spiel heraus! Eine stabile Abwehr führte zu Ballgewinnen, und dann zu (mehr oder weniger) schönen Tore vorne. Püppi sorgte für sicher verwandelte Strafwürfe, Philip brachte nochmal Tempo in den Angriff, und SCC gingen irgendwann schlicht die Ideen aus. Abpfiff beim Stand von 25:34!

Irgendwann hatten wir alle, einschließlich der Besatzung auf der Bank, unseren Puls wieder auf unter 200 gedrückt, und konnten unsere Siegerhopfenkaltschale entsprechend genießen. Ok, wir hatten keinen Rückstand von 25 Punkten aufgeholt wie die Patriots, und auch keinen über zehnjährigen Karriereknick hinter uns wie Meat Loaf. Aber ich bin mir sicher, dass in Minute 34 dieses Spiels keiner in der Halle bereit gewesen wäre, auf unseren Sieg zu wetten…. außer uns anscheinend. Jetzt müssen wir nur noch rausfinden, wie wir
a) auch in Zukunft in solchen Situationen den Kopf oben behalten und Spiele drehen können, und
b) vielleicht gleich vermeiden, uns aus so einem Schlamassel befreien zu müssen.

Die nächste Gelegenheit uns bei einer solchen Übung zu besichtigen, bietet sich am Sonntag den 08.10. um 18.30 gegen den SV Adler in der Bosestraße 21. Ich hab nachgeschaut, an dem Tag findet kein Marathon statt, Ausreden gelten also nicht!

Schöne Woche,

Micha